Kategorie-Archiv: Das Kurzwort

Neue Kategorie

In der neuen Kategorie „Blast from the Past“ werde ich – in loser Folge – Texte veröffentlichen, die ich früher™ geschrieben habe. Dabei wird es sich zumeist um Prosa handeln, die im Rahmen von Seminaren entstanden ist. Dies wird auch die einzige Kategorie sein, in der englischsprachige Texte erscheinen.

Filmrezension

Ich war gestern Inglorious Basterds gucken. Nun wollte ich eigentlich einen kleinen Review schreiben, aber nach dem heutigen Tag habe ich dazu schlicht keine Lust mehr. Daher muss das hier jetzt reichen: I thought it was great. Go see for yourself.

Ein Leserbrief

Heute mal ein Eintrag mit Fußball-Bezug. Die Berliner Zeitung veröffentlichte heute einen Artikel, der sich mit dem 1. FC Magdeburg befasste. Leider waren aus meiner Sicht einige Schnitzer im Artikel, so dass ich mich motiviert sah, einen Leserbrief zu verfassen. Und da ich ja eh grad nix zum Bloggen habe, kommt der jetzt hier einfach unten dran.

Sehr geehrter Herr Henkel,
normalerweise freue ich mich stets darüber, einen Artikel über den 1. FC Magdeburg in einem Medium zu finden, das nicht aus Sachsen-Anhalt kommt. Leider wird diese Freude im Fall Ihres Artikels „Zerwürfnis aus Stein“ vom 31. Juli durch einige grobe Schnitzer getrübt.

Das fängt schon damit an, dass der FCM nicht „seit wenigen Tagen“ die Lebenszeitmitgliedschaft anbietet, sondern bereits seit 2006. Dass das für den Käufer ein günstiges Angebot ist, steht außer Frage, aber von Verzweiflung würde ich in dem Zusammenhang nicht sprechen – schließlich sind die Preise doch recht hoch, so dass sich dieses Instrument kaum als Rettung eines darbenden Vereins anbietet.

Was der Artikel richtig erfasst hat, ist die Tatsache, dass die anhaltende Strukturschwäche in Magdeburg und Umgebung auf Dauer ein Problem darstellt. Der größte Industriearbeitgeber in der Region Magdeburg ist nach wie vor Enercon, ein Windenergieanlagenhersteller mit Stammsitz in Aurich, ein Unternehmen, das an Sportförderung so sehr interessiert ist, wie die Grünen an Atomenergieförderung.

Aber weiter: Dass das Stadion mit Aussicht auf Bundesligaspiele gebaut wurde, ist sicherlich richtig, dennoch ist zum Zeitpunkt des Baubeginns kaum jemand von sofortigen Erfolgen ausgegangen. Magdeburg spielte 2004 in der Oberliga Süd, als der Abriss der alten Heimstätte begann. Dass dann gleich in der ersten Saison im neuen Stadion die Möglichkeit eines Aufstiegs in den Profifußball bestand, war absolut unerwartet und nicht nur teils überdurchschnittlichen Leistungen der Mannschaft, sondern eben auch der Schwäche der Konkurrenz geschuldet.

Zur Geschichte nach 1990 muss ich auch noch einige Sätze verlieren. Sie sprechen von „verpassten Aufstiege[n]“ 1991. Zunächst mal ist ein Gang aus der höchsten Spielklasse er DDR in die zweithöchste Gesamtdeutschlands wohl kaum ein Aufstieg, sondern ein Resultat des Umgangs des (west-)Deutschen Fußball-Bundes mit den Mannschaften aus der DDR. Diese wurden nicht integriert im klassischen Sinne, auch wenn der DFB das gern so verkauft, sondern das westdeutsche Ligensystem wurde aufgebläht, um sie aufzunehmen. Die Bundesliga wurde auf 20 Mannschaften aufgestockt, die 2. Bundesliga wieder in zwei Staffeln mit insgesamt 24 Mannschaften geteilt – mit entsprechend mehr Absteigern. So flogen denn auch gleich drei der sechs Zweitligisten aus der früheren DDR-Oberliga aus der 2. Liga. Insgesamt ein Vorgang, der bis heute Folgen hat. Was Sie mit „der anschließend vermasselten Qualifikation für die Dritte Liga im selben Sommer“ (gemeint sein kann eigentlich nur der Sommer 1991) meinen, erschließt sich mir schon gar nicht, denn der 1. FC Magdeburg spielte nach 1991 zunächst in der dritten Liga: seinerzeit die NOFV-Oberliga (heute 5. Liga). Bis auf den Abstieg durch die Insolvenz ist der FCM lediglich durch Ligareformen und -zusammenlegungen abgestiegen – ein in Deutschland wohl einmaliger Vorgang.

Was das Anziehen des verzweifelten österreichischen Getränkeherstellers angeht, sollte man auch einschränken. Nachdem Red Bull 2006 unter anderem an den Widerständen des Leipziger Publikums mit dem Einstieg bei Sachsen Leipzig gescheitert ist, hat man explizit einen Verein ohne Tradition gesucht – und da ist der FCM bei aller Kritik der falsche Verein.
Zum Satz mit der „aggressiven rechten Ultra-Szene“ möchte ich am liebsten nichts mehr sagen. Was ist Ihrer Meinung nach eine Szene? Reicht eine Minderheit von rechten Idioten aus, um von einer rechten Szene zu sprechen? Ich glaube nicht. Davon abgesehen bin ich mir auch nicht sicher, was Sie mit dem Begriff Ultra meinen, denn von einem aggressiven (im Sinne von gewalttätigen, denn nichts anderes suggeriert Ihre Verwendung des Begriffs) Auftreten Magdeburger Ultras ist mir in den letzten Jahren nichts bekannt.

Disclaimer: Ich stehe dem FCM durchaus emotional nahe. Es existieren selbstverständlich auch im Umfeld des 1. FC Magdeburg Probleme, wie es bei jedem Fußballverein Probleme gibt. Allerdings sollte man sich doch darauf konzentrieren, Tatsachen anzuführen und nicht von existierenden Probleme ablenken, indem man 08-15-Vorurteile aus der Schublade holt.

Neue Galerie

Habe jetzt auch ein Galerieplugin eingebaut, denke das sollte überall schon eingebaut sein. Wenn es noch Stellen gibt, an denen es nicht funktioniert, bitte Bescheid sagen.

Institutsstempel

Neulich fand ich an der Wand des Flurs meiner Fakultät folgendes:
institutsstempel

Das Stempeln der Wände als Prozess des Eigentumserwerbs? Ich weiß es nicht, ich finds nur kömisch.

Neulich bei der Rechtschreibprüfung

Wenn man Texte über Literatur schreibt, kommen mitunter ja Namen von Charakteren vor. Da man als kleine Hilfe ja ab und an die Rechtschreibprüfung nutzt, führen diese Charakternamen mitunter zu…interessanten Vorschlägen.

So zum Beispiel hier beim Genitiv des Namens des Vaters von Parzival im gleichnamigen Versepos des Wolfram von Eschenbach.
gahmuret
Ein Megaureter ist übrigens „eine angeborene Harnleiter-Missbildung. Sie kann ein- oder beidseitig auftreten. Der Megaureter imponiert durch massive Erweiterung und meist auch vermehrte Schlängelung (als Zeichen einer Längenzunahme).“1 Nicht ganz treffend, der Rechtschreibvorschlag—und das obwohl man der Rechtschreibprüfung schon den Nominativ-Namen beigebracht hatte.


  1. Wikipedia 

Episode in der Seminarbesprechung

„Ich kann das so nicht akzeptieren, was du sagst“, sprach die Lehramtstudierende zur Bachelorstudentin im vierten Semester, die sich ob der größeren Erfahrung der Magister und Lehrämter in den Diskussionen im Seminar etwas eingeschüchtert fühlte.

„Mal wieder nix verstanden“, sagte der Zyniker und schüttelte traurig den Kopf.

P.S. Natürlich widersprach der Zyniker danach auch noch der Lehramtsstudierenden. Is ja Ehrensache.