Nach dem großen Erfolg des Januarposts setzen wir das hier ganz entspannt fort. Da der Sport nach der WM-Pause doch wieder mehr Zeit in Anspruch nimmt – nein, es reicht nicht aus, die Spiele der eigenen Mannschaft zu sehen. Da hab ich andere professionelle Ansprüche. Darum diesen Monat alles etwas weniger…
Bewegtbild
- Auf YouTube habe ich einen ganzen Haufen Time-Team-Videos gesehen. Eine Dreivietelstunde für archäologische Grabungen. Schöne Sache.
- Ansonsten auch wieder viel kreuz und quer geschaut auf diesem Videoportal, unter anderem zu Schrägseilbrücken.
Was sagt der Print-Bereich? Schauen wir bei Storygraph. Auf jeden Fall nähere ich meinem 80-Bücher-Ziel weiter an.
- Ducks. Two Years in the Oil Sands. Autobiographischer Comic von Kate Beaton aus Nova Scotia. Um ihren Studienkredit möglichst schnell abzubezahlen, geht Beaton in die Ölsande nach Alberta. Wenig überraschend ist diese männerdominierte Umgebung voll mit Mysogynie, fragwürdiger Moral und sexueller Gewalt.
- Palestine, von Joe Sacco. Sacco war in den 1990ern im Gazastreifen und schildert den Alltag der dort lebenden Menschen. Schwere Kost.
- The Fixer: A Story from Sarajevo, auch von Joe Sacco. Hier geht es um einen Fixer, der für Journalisten im belagerten Sarajevo der 1990er Kontakte herstellt – und für Sacco eine fast mythische Figur abgibt.
- Fortifications and Siegecraft: Defense and Attack Through the Ages. Jeremy Black gibt einen Überblick über Festungsbau und die andere Seite – Belagerungstechnik. Das ganze ist allerdings eher kulturgeschichtlich als technisch. Gerade das macht es so interessant.
- War and Peace in the Middle East, von Avi Shlaim. Der israelische Historiker gibt einen knappen Überblick über die Konfliktgeschichte in Nahost. Das Buch ist 1995 erschienen, bildet also den Stand kurz nach dem Oslo-Abkommen ab. Auch das wieder schwere Kost, die vor allem aber auch die europäische Rolle an den Wurzeln der heutigen Situation klarmacht.
- Did Ye Hear Mammy Died? erzählt vom Aufwachsen in einer nord-irischen Großfamilie nach dem Krebstod der Mutter. Klingt deutlich weniger lustig als es tatsächlich ist. Das ganze spielt vor dem Hintergrund des Nordirland-Konflikts – und selbst das schafft der Autor humoristisch zu verarbeiten.
- Zum Glück kann ich ja nicht nur Englisch, sondern auch in Französisch und Deutsch das ein oder andere verstehen, daher habe ich mir auch noch die Kulturgeschichte des Rabens gegeben, die Michel Pastoureau in Le Corbeau aufgeschrieben hat. Wie in seinen anderen Büchern der Reihe beschränkt sich der Autor auf die europäische Kulturgeschichte, aber selbst das ergibt ein hochspannendes Bild zu diesem intelligenten Vogel.
- Und damit es nicht heißt, ich lese zu wenig Fiction, habe ich mir auch noch die deutsche Übersetzung der Reise in den Westen gegönnt. Auszüge hatte ich schon mal als Kind gelesen, aber da fehlte der spirituelle Aspekt fast völlig – stattdessen wurde die Storyline quasi als Fabel präsentiert. Aber die Reise in den Westen ist natürlich viel mehr. Wer also Zeit hat, darf sich die knapp 1200 Seiten plus Anhang gern mal anschauen.
Damit sind wir Februar immerhin noch bei acht Büchern (drei weniger als zuletzt), davon sechs in englisch, eins in französischer und eins in deutscher Sprache. Storygraph behauptet, das seien 3033 Seiten (146 mehr als im Januar).
Gaming
Im Februar ging neben der Zeit für so Dinge wie Arbeiten, Essen, Schlafen und Lesen auch viel Zeit fürs Gaming drauf. Knapp 38 Stunden davon entfallen auf Civilization VII, dem neuesten Ableger der Spielereihe, die seinerzeit in den 1990ern auch eins meiner ersten PC-Games stellte (neben Day of the Tentacle und SimCity). Durchaus umstritten bewertet, finde ich das ganze recht gut gelungen. Teile der Kritik sind keine Kritik, sondern Ärger darüber, dass Features, die der Kritiker gern hätte, nicht oder in andere Form vorhanden sind. Scheint mir jedenfalls so.
Richtig durchspielen kann man das ja nicht, aber ein paar Mal gewonnen habe ich schon.
Darüberhinaus habe ich im Februar noch Atlas Fallen durchgespielt. Das Spiel hätte durchaus mehr Potential gehabt, ist aber für zwischendrin (zwischen anderen Spielen, das ist kein Casual Game) durchaus eine gute Ablenkung.
Produktives
Neben meinem Hauptjob bin ich ja auch noch als Sportjournalist unterwegs. Im Februar ging es weiter mit Handball und der Verletzungsserie beim SC Magdeburg. Aber es sind eben doch ein paar Beiträge hinzugekommen: Elf Texte für dpa und fünf für den Kicker. Läuft.