Mit Blick auf den Sinkflug des 1. FC Magdeburg, des einzigen Europapokalsiegers aus der DDR, hat der Deutsche Fußball-Bund in Zusammenarbeit mit der Deutschen Fußball-Liga beschlossen, dem Verein die Spielgenehmigung für die Regionalliga Nord für die Saison 2012/13 nicht zu erteilen.
Stattdessen wird der Verein in die Zweite Bundesliga eingeordnet, aus der im Gegenzug der MSV Duisburg absteigen muss. DFL-Sprecherin Flora Polis sagte: „Damit wird der Trainingsqualität des 1. FC Magdeburg und seiner sportlichen Leitung Rechnung getragen, die sich schon lange über Regionalliganiveau befand. Außerdem wird der Vereinsetat durch die zusätzlichen TV-Einnahmen entlastet, so dass endlich die Marketingabteilung des Clubs eingespart werden kann.“ Der MSV Duisburg hingegen, bekanntlich der frühere Verein des Hellmich-Chefs Walter Hellmich wird für die Verzögerung der Bauarbeiten am Magdeburger Stadion bestraft, die durch eine unberechtigte Klage der Hellmich-Gruppe entstanden waren.
Neben den nationalen Fußballgremien beschäftigt sich auch die UEFA mit dem tief gestürzten Europapokalsiegers. Angeblich überlege Platini, dem Verein einen Platz in der Europa League oder der Champions League zuzuweisen. Damit wolle die UEFA Insidern zufolge einerseits das 1974 ausgefallene Supercup-Endspiel gegen den damaligen Landesmeisterpokalsieger FC Bayern München wiedergutmachen, andererseits die im selben Jahr vermutlich manipulierte Auslosung des Landesmeisterpokals 1974/75 ausgleichen. Damals war den Magdeburgern in der ersten Runde der FC Bayern zugelost worden. Noch dementierte eine Sprecherin der UEFA jedoch diese Überlegungen. „Zwar verfolgt die UEFA das Schicksal der Titelträger in europäischen Wettbewerben intensiv, es gibt allerdings keine konkreten Überlegungen, dem 1. FC Magdeburg unter die Arme zu greifen. Die UEFA begrüßt allerdings ausdrücklich die Maßnahmen der nationalen Verbände in dieser Angelegenheit,“ so Lira Polsof.
Der ehemalige DFB-Vizepräsident und FCM-Torhüter Hans-Georg Moldenhauer äußerte sich überrascht und erfreut über die Beschlüsse: „Ich dachte bisher immer, meine Lobbyarbeit wäre nicht auf fruchtbaren Boden gefallen. Offenbar habe ich mich geirrt. Ich danke meinen früheren Kollegen für ihr schnelles und umsichtiges Handeln“.
Offizielle des 1. FC Magdeburg oder des MSV Duisburg standen nicht für ein Statement zur Verfügung.