Gestern las ich mal wieder in dem wunderbaren New Annotated Sherlock Holmes, den es dankenswerterweise in der Uni-Bibliothek gab, und während ich so The Disappearance of Lady Frances Carfax las, fiel mir ein Problem ein. In der Story wird der Bösewicht von Holmes nämlich unter anderem mit Hilfe seines linken Ohres identifiziert.
Gut, was ist jetzt das Problem? Ich habe eine Bekannte/Freundin (wer denkt sich eigentlich diese Klassifizierungen aus? Mist sowas), die ich geographisch bedingt leider viel zu selten zu Gesicht bekomme. Und jedesmal, wenn ich sie dann sehe, denke ich mir: Mein Gott hat die schöne Ohren. Klingt komisch? Ja, find ich auch. Es ist jetzt auch nich so, dass die Ohren das einzig schöne hier wären oder so, nur um das klarzustellen. Aber trotzdem schießt mir jedesmal eben der Gedanke durch den Kopf. Bin ich noch normal? Bei anderen Frauen achte ich nicht auf die Ohren, ist also tendenziell kein Fetisch von mir. Nun besteht ja durchaus die Möglichkeit, dass man das auch mal laut sagen könnte, immerhin ist das ja nichts unanständiges – und auch nicht so anzüglich wie Komplimente zu sekundären Geschlechtsmerkmalen. Aber irgendwie geht das nicht. Gut, ich bin ja jetzt eh nicht der große Freund des Komplimentemachens, da fehlts mir vielleicht an Selbstvertrauen, aber gerade bei den Ohren. Nee, das geht gar nicht. Und nur weil man dann das Kompliment gemacht hat, heißt das ja dann auch nicht, dass der Gedanke dann aus dem Kopf verschwindet. Hach, ist das alles kompliziert.
Soviel zum Einblick in meine Gedankenwelt, schauen Sie morgen wieder vorbei, wenn ich erläutere, warum ich keine Graupensuppe esse.
2 Antworten zu “Ohrenästhetik”