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Kommunikationsschwierigkeiten

Dieser Tage schrieb ich eine Mail an die Agentur für Arbeit, schließlich stehe ich kurz vorm Abschluss meines Studiums (ja, unglaublich, oder? Mir ist auch als hätte ich mich gestern erst eingeschrieben… *prust*). Ich wollte eigentlich nur eine Kontakt(mail)adresse der Akademikerbetreuung wissen, da ich momentan nicht die Zeit habe, zwischen 8 und 18 Uhr mit der Agentur zu telefonieren.

Hier die Antwort:

Sehr geehrter Herr Zander,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Ihr Anliegen kann nicht abschließend bearbeitet werden. Es werden noch weitere Informationen von Ihnen benötigt. Bitte setzen Sie sich unter der unten angegebenen Service Nummer mit uns in Verbindung.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Agentur für Arbeit


Ähm…okay. Das war nicht sehr hilfreich, oder? Zugegeben, ich hätte natürlich in meiner Anfrage schreiben können, dass ich an der Uni in Magdeburg studiere – aber ich habe ja nicht ohne Grund die Agentur für Arbeit in Magdeburg angemailt und nicht die in Hinterpusemuckel. Und selbst wenn die Damen und Herren noch Informationen von mir brauchen, so könnten sie doch wenigstens in die Mail schreiben, welche das sind. Augenfarbe, Wohnort, Körpergröße, politische Einstellung, Studiengang?
Im übrigen sehe ich natürlich nicht ein, während meiner Arbeitszeit mit dem Handy für „höchstens 42 ct/min“ mit der Agentur zu telefonieren.
Wenn die telefonische Kontaktaufnahme der einzig gangbare Weg ist, sollte man halt keine Mailadresse veröffentlichen.

Kurzer Zwischenstopp

Während ich an meiner Magisterarbeit sitze, wird das Blog hier mehr oder minder ruhen – von den automatisierten Twitter-Digests mal abgesehen.

O tempora, o mores

Guido Westerwelle sagt, wer arbeitet, müsse mehr haben, als der von staatlicher Unterstützung Lebende, alles andere sei Sozialismus. Mal abgesehen davon, dass Westerwelles Beispiel nicht stimmt, muss man sich schon wundern. Ich hätte den Guido ja für intelligenter gehalten als die Solidarität-ist-gleich-Sozialismus-Nummer abzuziehen, aber so kann man sich irren. Widerspruch gibt’s genug, angefangen bei den üblichen Verdächtigen in SPD (achja, Hartz IV, wer hat’s erfunden?) und Gewerkschaften bis hin zur CSU. Ja, die CSU weist (zu Recht) darauf hin, dass „Solidarität […] nicht sozialistisch, sondern ein Grundwert unserer Wirtschaftsordnung [ist]“. Aber hey, so ein bisschen Verunglimpfen von Millionen Mitbürgern, die ja schließlich alle Hartz-IV-Freiwillige sind, hat ja noch nie geschadet. Ein Guido Westerwelle fällt nicht um1

Noch ein anderes Thema, auch beackert von den politischen Spitzen: Der Atomausstieg. Ich sehe den ja durchaus kritisch, aber das Argument für Kritik am neuen Bundesumweltminister, das heute gefallen ist… Also darauf wäre ich nicht gekommen. Der Bundesumweltminister hat doch tatsächlich der CDU nahegelegt, sie solle sich „gut überlegen, ob sie gerade die Kernenergie zu einem Alleinstellungsmerkmal machen will“. Was wie ein guter Rat klingt, ist natürlich eine Abkehr von der Koalitionsvereinbarung, in der ja drinsteht, man wolle die Laufzeitverlängerung von AKWs und diese AKWs in ein Energiekonzept einbetten.
Wie? Ist es nicht? Ja, das dachte ich auch. Bis die Umweltminister von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen heute erklärten: „Wir sind vor der Bundestagswahl für längere Laufzeiten der Kernkraftwerke eingetreten, und das muss auch so bleiben.“
Einhalten von Wahlversprechen. Ganz neue Taktik.


  1. Ich musste bei dieser Formulierung ganz spontan an einen beliebten deutschen Fußballer denken. Der spricht allerdings gern von sich selbst in der dritten Person. 

Ich bin gerade auf dem Weg

„in die Arbeit“ erklang es heute neben mir in der Straßenbahn. Ganz klar keine Magdeburgerin, so viel war mir sofort klar. Allerdings war und ist mir immer noch unklar, wie die Magdeburger Formulierung dafür wäre.
Der Magdeburger an sich ist ja auch nicht „bei der Arbeit“, wenn er am Arbeitsplatz ist, dann ist er „auf Arbeit“. Grammatikalisch sicher nicht ganz einwandfrei, aber durchaus verständlich. Nur, wie beschreibt der Magdeburger den Vorgang des Hinbewegens zum Arbeitsplatz? Weiß das wer? Hilfe.

Warteschleifenmusik

Was will mir der Dell-Service eigentlich sagen, wenn die Warteschleifenmusik Eurythmics mit „Thorn in My Side“ ist?
Kleines Text-Highlight:

I should have known better
But I got what I deserved…

Wie man das Klima stört

Ich arbeite ja in so nem Internetprojekt-Dings mit. Da gibts öfter mal Meetings, oder Versammlungen, der Mitarbeiter. Und dort wird dann auch gern mal ein Protokoll geführt. Für Leute wie mich, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht zum Treffen erscheinen konnten.
Naja, und dann gibts so Experten, die ihre eigenen Notizen, samt ihrer Gedanken, in dieses Protokoll einbringen. Das nennen sie dann Ergebnisprotokoll. Für mich ist das weniger irritierend als für die tatsächlich anwesend Gewesenen. Ich weiß nämlich nicht, was passiert ist und was nicht. Die Anwesenden schon.

Da ärgert es dann immer etwas, wenn im Protokoll Dinge stehen, die nicht passiert sind. Nun gut, das wäre verschmerzbar. Aber leider passiert das nicht zum ersten Mal und leider stehen in den fragwürdigen Abschnitten dann oft Dinge als Beschluss, die so nicht beschlossen worden sind. Zur Erinnerung: Das Wahrig-Fremdwörterlexikon definiert Protokoll so: „gleichzeitig erfolgende od. erfolgte (wortgetreue) Niederschrift einer Verhandlung od. eines Verhörs.“

Besonders ärgerlich wird es dann, wenn auf den Hinweis, das xy doch gar nicht besprochen wurde, nicht Einsicht folgt, sondern darauf bestanden wird, dass dem ja wohl so ist…versaut so’n bisschen das Teamklima.