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Die Konsummühle am Klosterkamp

Dass Magdeburg – zumindest früher einmal – ein bedeutender Industriestandort war, entgeht wohl nur dem flüchtigen Betrachter. Besuchern der Stadt, die mit der Eisenbahn aus Süden oder Osten anreisen, wird das allerdings klar vor Augen geführt. Die Bahnstrecke aus der südlichen Richtung führt kilometerlang an ehemaligen (und einigen wenigen aktuellen) Fabriken vorbei, zumeist aus dem Schwermaschinenbau: Karl Liebknecht (SKL) und Ernst Thälmann (SKET) sowie Georgi Dimitroff waren hier Namenspatrone.
Kommt man aus dem Osten in die Stadt, fällt der Blick nach der Überquerung der Elbe auf die Hafenanlagen. Südlich der im 19. Jahrhundert angelegte Handelshafen und nördlich der Anfang des 20. Jahrhunderts entstandene Industriehafen. Öffnet der Besucher sein Abteilfenster bei Südwind, so kann er womöglich den zumindest geruchsmäßig dominantesten Industriebetrieb in den Häfen wahrnehmen, die Kaffeerösterei Röstfein.

Dominiert die Kaffeerösterei den Geruch im Handelshafen, so wird er architektonisch von Getreidespeichern dominiert, die wohl auch die zahlreichen Mühlen in der Gegend versorgten, wie zum Beispiel die noch bestehenden Magdeburger Mühlenwerke (1911 erbaut) oder die mittlerweile nicht mehr bestehende Magdeburger Hafenmühle Hermann Bergmann (1908 gegründet). Zu den Speichern gehören die beiden so genannten Reichsnährstandspeicher und die bereits in den 1890ern errichteten Speicheranlagen gegenüber der Hafenstraße. Während der Handelshafen eher dem öffentlichen Umschlagverkehr und der Lagerung dienen sollte, war der Industriehafen dazu gedacht, die Versorgung der Fabrikanlagen in Rothensee mit Rohstoffen zu sichern. Das waren unter anderem die Großgaserei, Mikramag (ein Großkraftwerk, das 1934 etwa 60 MW elektrische Energie erzeugte), später die Zinkhütte und die Brabag. Hier jedoch wurde auch eine weitere Industriemühle errichtet, die so genannte Konsummühle.

Bauherr war die „Großeinkaufsgesellschaft Deutscher Consumvereine mbH“. 1894 in Hamburg gegründet, war sie die Großhandelsorganisation der in Deutschland zu dieser Zeit weit verbreiteten Konsumgenossenschaften. Ab 1910 begann die GEG mit der Errichtung eigener Produktionsbetriebe, zunächst mit einer Seifenfabrik in Riesa.1 In diesem Sinne sollte auch in Magdeburg eine Mühle gebaut werden, auch um die Konsumgenossenschaften der Gegend unabhängig von anderen Mehlerzeugern zu machen. Aber nicht nur wirtschaftliche Unabhängigkeit war das Ziel, sondern die Schaffung einer Musteranlage einer modernen Mühle. Dieses Streben nach Modernität spiegelt sich auch in der äußeren Gestaltung der Anlage wider. Drei kubisch strenge Gebäudeblöcke mit einer Verkleidung aus rotem Klinker bilden den Hauptteil der Anlage, dazu kommt noch ein – mittlerweile zu Wohnungen umgebautes – Verwaltungsgebäude. Mit einer Gebäudehöhe von etwa 26 Metern für die Mühle und sogar 40 Metern beim Silo bildet die Konsummühle eine städtebauliche Dominante im nördlichen Stadtbereich, eine Tatsache, die den damaligen Stadtbaurat Johannes Göderitz bewog, eine Bearbeitung der ersten Entwürfe zu fordern. Zwar ist unklar, ob dies tatsächlich im Sinne der Stadt erfolgte, allerdings weicht die Bauausführung beim Silo von den ursprünglichen Plänen ab, wenn auch nur leicht. 1927 konnte die Mühle in Betrieb genommen werden, das Silo wohl erst einige Monate später. Die Mühle selbst befindet sich im östlichen Gebäudeblock, der westliche Block enthielt den Mehlspeicher und die Mehlmischanlagen auf insgesamt sechs Etagen.

Die Krafterzeugung für den Betrieb der Anlagen erfolgte in einem kleineren Nebengebäude, in dem Dampf für die Heizung und Getreidetrocknung erzeugt wurde. Transformatoren sorgten für die Bereitstellung des elektrischen Stroms für die anderen Maschinen in der Mühle. Hinter diesem Gebäude befand sich bis in die 1970er Jahre auch der Eisenbahnanschluss zur Versorgung mit Kohle.

Dieses Gleis war aber nicht das einzige, das zur Mühle führte. An der dem Hafenbecken zugewandten Seite gab es noch weitere Gleise, auf denen bis zu fünf Güterzüge gleichzeitig mit Mehl und anderen Erzeugnissen beladen werden konnten. Auf dieser Seite befand sich auch eine Sackförderanlage, mit deren Hilfe Schiffe beladen werden konnten. Die Versorgung mit Getreide fand per Schiff, Bahn und Lkw (oder auch ganz klassisch mit dem Pferdefuhrwerk) statt, dazu befanden sich entsprechende Entladeanlagen am Silo.
In diesem Silo wurde das Getreide zunächst zwischengelagert. Dazu standen 66 Silozellen mit einem Fassungsvermögen von je etwa 150 Kubikmetern zur Verfügung. Das entspricht einer Lagerkapazität von etwa 7.500 Tonnen Getreide. Das Getreide gelangte dann unterirdisch durch Transportbänder oder -wagen zur Mühle oder zur Reinigung im Kopf des Silos. Insgesamt war die gesamte Anlage so konstruiert, dass möglichst wenig menschliches Eingreifen in den Transportprozess notwendig war.

Ebenso war auch der Mahlprozess so geplant, dass Mehlprodukte niemals frei in den Raum gelangen konnten. Dieses Verhindern des Mehlstaubs ist sowohl zur Gesundheitsvorsorge der Arbeiter als auch zur Vermeidung von Mehlstaubexplosionen wichtig. Das Mühlengebäude selbst besteht aus dem Keller, Erd- und vier Obergeschossen sowie dem Dachgeschoss, auf die sich die Arbeitsgänge verteilen. Dabei nahm das Erdgeschoss die Transmissionen auf, über die der Antrieb aller Maschinen erfolgte, im Geschoss darüber befanden sich die Walzenstühle, in denen der eigentliche Mahlvorgang stattfindet. Im zweiten Obergeschoss befanden sich die Schnecken und Rohre zum Transport der Mahlprodukte. Im dritten Obergeschoss hatten die Dunstputzmaschinen ihren Platz, die die Flugkleie vom Gries trennten und das Mehlprodukt nach Güte vorsortierten. Dieser Sortierungsvorgang wurde schließlich im vierten Obergeschoss fortgesetzt, das als Plansichterboden diente. Das Dachgeschoss übernahm die Ventilatoren und Staubsaugfilter. Insgesamt hatte die Mühle eine Verarbeitungskapazität von 200 Tonnen Getreide am Tag.
Die Mehlprodukte wurden dann ebenfalls automatisch über die Verbindungsbrücke im 2. Obergeschoss ins Mehllager transportiert, wo sie bis zum Versand in den Mehlmischmaschinen lagerten. Die Abfallprodukte gelangten in den Kleieboden, auch das vollautomatisch über die Transportbrücke im dritten Stock. Das Erdgeschoss des Mehlspeichers nutzte man als Expedition, auf den anderen Etagen lagerte die in Säcke verpackte Ware.

In der weiteren baulichen Entwicklung beantragte die Firma 1938 den Bau eines „Wohlfahrtsgebäudes“, das auch die Luftschutzeinrichtungen aufnehmen sollte. Die Erteilung einer Baugenehmigung lehnte die Stadt Magdeburg jedoch ab. Stattdessen wurden 1940 im Keller des Silos Luftschutzräume eingebaut. Im Krieg erleidet die Anlage einige Schäden, so wird das Silo an seiner Nordostwand getroffen und das Kesselhaus zum Teil zerstört. Nach dem Krieg wird das Gebäude dem Konsum-Genossenschaftsverband Provinz Sachsen zugeschlagen, der sich entsprechend der Gründung Sachsen-Anhalts bald umbenennt. Die Schäden an den Gebäuden werden beseitigt und auch ein Neubauprojekt in Angriff genommen – der „Bau eines Wohlfahrtgebäudes mit Saal, überwiegend in Selbsthilfe“, wie es im Bauantrag heißt. Der Saal fasst 422 Sitzplätze, aber auch die Werksküche und eine Konsumverkaufsstelle finden im Gebäude Platz. Zwar ist bereits im Dezember 1948 der Rohbauabschnitt I abnahmefähig, aber die Fertigstellung des Gebäudes dauert noch bis zum Dezember 1950. 1952 kommt es zu letzten Veränderungen an der Bausubstanz. So wird beispielsweise der 1929 errichtete eingeschossige Getreidelagerschuppen (über 2500 Quadratmeter Grundfläche) mittels einer Sackförderbrücke mit Silo und Mehllager verbunden. Außerdem wird im Sommer 1952 das dominante Logo der GEG von der Stirnseite des Silos entfernt.
In der DDR schließlich produziert die Mühle für das Konsum-Süß- und Dauerbackwarenkombinat KONSÜ Markkleeberg und stellte Graupen, Grieß, Grütze, Nudeln, Haferflocken und Brot (in den 1970er Jahren hatte man die betriebseigene Bäckerei zu einer Großbäckerei ausgebaut) her. Nach der Wende von der Mühle Rüningen AG übernommen, steht der Betrieb mittlerweile leer. Allerdings gilt der Komplex der Konsummühle als „Baudenkmal von sehr hoher kulturell-künstlerischer, technisch-wirtschaftlicher sowie städtebaulicher Bedeutung“. Das Landesamt für Denkmalpflege ordnet die Mühle in den Bereich „Klassische Moderne“ ein und hebt die Bedeutung für die architekturgeschichtliche Stellung Magdeburgs als ein Zentrum moderner Architektur in der Weimarer Republik hervor. Bliebe zu hoffen, dass es gelingt, für dieses Baudenkmal eine Nutzung zu finden.

Wir bedanken uns bei den Mitarbeitern des Bauaktenarchivs der Stadt Magdeburg und Frau Kahmann von der Mühle Rüningen GmbH & Co. KG.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich im Jahr 2010 auf flintcynic.com, das mittlerweile zu anderen Zwecken umgebaut wird. Alle Bilder sind von Claus Hock/edition flint.


  1. Mehr zur Geschichte der GEG und Konsumvereinen im Allgemeinen gibt es beim Zentralverband deutscher Konsumvereine

Das Stadion Neue Welt und die Europakampfbahn

Dieser Beitrag erschien ursprünglich im Jahr 2010 auf flintcynic.com, das mittlerweile zu anderen Zwecken umgebaut wird. Von dort stammen auch die zugeordneten Kommentare. Alle Fotos sind von Claus Hock/edition flint.

Halt. Stadion „Neue Welt“ in Magdeburg? Wo ist das denn bitte und warum heißt das so? Beantworten wir doch Frage Zwo zuerst – ich habe keine Ahnung. Fakt ist, dass schon 1911 das an der Königsborner Straße 11 (heute Berliner Chaussee) stehende Gasthaus den Namen Waldschänke „Neue Welt“ führte. Dieses Gasthaus, das heute noch vorhanden ist, bestand ursprünglich (1879) aus einem eher bescheidenen Ausflugslokal, aber in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg entwickelt der Besitzer Ernst Döring, dem auch die Dampfbierbrauerei in Gommern gehört, eine rege Bautätigkeit. Am wichtigsten ist gleich der erste Bauabschnitt, der das Gebäude in seiner Grundfläche mehr als verdoppelt. Döring lässt einen Anbau mit Tanzsaal errichten, der über eine Bühne von 29,86 Quadratmetern verfügt – 0,14 Quadratmeter unter dem polizeilich zugelassenen Höchstmaß. 385 Sitzplätze sind um die Tanzfläche gruppiert, die mit 280 Quadratmetern fast die Hälfte des Anbaus einnimmt. Mit dem Brandschutz nimmt es der Betreiber allerdings nicht so genau wie eine Rechnung der Bauschlosserei Lüderitz über den „zwangsweisen“ Einbau von „selbsttätig zufallend“ gestalteten feuer- und rauchsicheren Türen – Brandschutztüren würden wir heute sagen – zeigt. Kaum sind die Brandschutztüren im Februar 1911 eingebaut, geht der nächste Bauantrag bei der Stadt ein: Döring möchte den Tanzsaal erweitern, außerdem wird am nördlichen Ufer des Sees auf dem Grundstück ein so genanntes Tanzzelt errichtet, ein Pavillon, dem 1913 noch eine Küche angebaut wird.

Dann allerdings ist erstmal Schluss mit dem Amüsierbetrieb in der Neuen Welt. Im Weltkrieg werden Rekruten des 12. Landsturm-Infanterie-Ersatzbataillons auf dem Gelände einquartiert, allerdings unter Bedingungen, die den „Regeln der Hygiene hohnlachen“, wie es in einem Brief an die Stadt heißt, in dem um Zuweisung eines anderen Quartiers gebeten wird. In der Neuen Welt herrsche Dysenterie, da die einzig funktionierenden Wasser-Toiletten für die Offiziere vorgesehen sind und die Mannschaftsgrade nicht eben vorschriftsmäßig Latrinen gegraben haben. Das Trinkwasser sei verseucht und unter den „Rückkehrern aus dem Osten könnten Typhusträger“ sein. Von der Cholera wolle der Briefschreiber gar nicht erst anfangen. Die Stadt verspricht Abhilfe, allerdings ist nicht klar, in welcher Form. Es gibt keine weiteren Briefe zu diesem Thema.

Nach dem Krieg gibt es mal wieder Mängelberichte. 1921 finden sich an der elektrischen Anlage unzulässig überbrückte Sicherungen. Außerdem wird festgestellt, dass der Bühnenvorhang nicht aus schwer entflammbarem Material ist. Eine erneute Aufforderung zur Mängelbeseitigung lehnt der neue Eigentümer, Wolfgang Liesegang, ab. Er habe die Leuchtmittel aus der Beleuchtungsanlage entfernt, da er den Tanzsaal „anderen Zwecken zugeführt“ hat. Welche Zwecke das sind, lässt ein weiteres Schreiben an die Stadt erahnen, in dem Liesegang sein Unverständnis über eine baupolizeiliche Maßnahme ausdrückt: Er soll zwischen der Wohnung eines seiner Mieter – das ehemalige Ausflugslokal ist jetzt Wohnhaus – und dem Strohlager eine Brandschutzwand ziehen. Ein Strohlager ist also 1924 aus dem einst beliebten Ausflugslokal geworden.

Bald darauf aber beginnt die wohl beste Zeit für das Gelände. Eigentümer ist jetzt das 1924 in Magdeburg gegründete „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund deutscher Kriegsteilnehmer und Republikaner“. Schritt für Schritt bauten die Reichsbannerleute das Gelände aus, es entstanden ein Fußball- und Leichtathletikstadion mit Tribüne, Tennisplätze samt Wettkampfcourt, sowie weitere Sportplätze und eine Schießbahn. Das ehemalige Ausflugslokal diente nun als Verwaltungsgebäude und am Badestrand wurden Umkleiden und ein neues Restaurant errichtet. Schließlich wurde 1929 der Bau des Sprungturms beantragt, der in Stahlbetonbauweise auf dem Grund des Sees verankert ist. Der Zugang erfolgte einerseits über einen Steg direkt vom Ufer, aber auch direkt aus dem Wasser. Sprünge aus 10, 6 und 3,25 Meter waren nun möglich. Das Strandbad wird schließlich im Mai 1930 eröffnet. Im selben Jahr opfert man einen Teil der Tennisplätze dem Bau einer Tankstelle des Deutschen Benzol-Vertriebs (ein Vorläufer der Firma Aral), die mindestens bis in die 1950er Jahre bestand. Kaum aber hatte sich das Reichsbanner im Stadion „Neue Welt“ etabliert, da machte sich Deutschland auf den Weg ins Tausendjährige Reich. Das Gelände fiel an die Stadt, die ebenda 1933 begann, die Europa-Kampfbahn zu errichten.

Magdeburg war als Ausrichter der IV. Schwimm-Europameisterschaften bestimmt worden, und im August 1934 sollte es soweit sein. Eine gute Gelegenheit für den Magdeburger Schwimm-Club von 1896 (einer der beiden großen Magdeburger Schwimmvereine, der andere war Hellas) sich zu präsentieren, denn die 96er waren als Ausrichter vor Ort bestimmt worden. Mit dem Bau der Wettkampfstätte wurde hingegen die Wilhelmsbad eGmbH beauftragt. Die Anlage wurde schließlich an der Stelle errichtet, an der sich vor der Umgestaltung durch das Reichsbanner noch ein Fischteich befunden hatte. Im ursprünglichen Entwurf vorgesehene runde Enden der Zuschauertribünen wurden begradigt, womöglich passte das einfach besser in die „neue Zeit“. Trotz knapp bemessenen Zeit wurden die Anlagen rechtzeitig fertig – Bauträger war die Deutsche Arbeitsfront – und konnten im Juni 1934 übergeben werden.
Am 12. August wurden die Europameisterschaften dann mit dem Einmarsch der teilnehmenden Nationen im Stadion Neue Welt eröffnet, aber im Gegensatz zur heutigen Praxis bei Olympischen Spielen fanden auch schon an diesem Tag Wettkämpfe statt. Am Abend gab es dann noch den obligatorischen Empfang der Ehrengäste und „Mannschaftsführer“, wie die Magdeburgische Zeitung schreibt, durch die Stadt Magdeburg. Über acht Tage ziehen sich die Wettkämpfe in der eng besetzten Europa-Kampfbahn, eingerahmt vom Begrüßungsabend am Vorabend der Eröffnung und dem gemeinsamen Ausflug der Athleten nach Goslar und Hahnenklee am 20. August. Man stelle sich einmal vor, bei der Europameisterschaft würden die Athleten heute noch nach den Wettkämpfen gemeinsam irgendwohin fahren. Überhaupt wirkt die ganze Veranstaltung sehr viel familiärer als heutzutage vorstellbar.

So ist beispielsweise die frühere Schwimmlegende Ete Rademacher (Olympiagold und -silber, mehrere Weltrekorde) als Starter zumindest in den Finals aktiv, wo ihm dann auch ein Lapsus unterläuft. Beim Finale über 100 Meter Freistil der Frauen versagt die Starterpistole – was die Athletinnen nicht daran hindert zu starten. Pudelnass muss also ein zweiter Versuch unternommen werden, der dann auch klappt. Souverän gewinnt die niederländische 16-jährige Weltrekordlerin Willy den Ouden in 1:07,1. Sie wird auch mit der Staffel Europameister, auf ein mögliches Wiederholungsrennen über 400 Meter Freistil verzichtet sie zugunsten ihrer Teamkollegin Rie Mastenbroek; beide hatten nach 5:27,4 angeschlagen. Die Deutschen schneiden ganz gut ab, allerdings weniger im Schwimmen als vielmehr in den Sprungwettbewerben, wo sie alle vier Titel gewinnen. Letztlich gewinnt Deutschland die seinerzeit prestigeträchtige Nationenwertung vor dem großen Konkurrenten Ungarn.
Die Magdeburgische Zeitung zieht zum Ende der Wettkämpfe eine positive Bilanz: Nicht nur sei die Veranstaltung gelungen, sondern „[es] geht trotz einiger Mängel jedenfalls im deutschen Schwimmsport aufwärts.“ Natürlich ist auch Wehmut dabei, wenn der Autor A. F. schreibt: „Europa war bei uns zu Gaste und scheidet nun wieder. Für die Menschen, die hierhergekommen sind, wird das trotz allem nicht so besonders schwer sein, weil sie es ja gewohnt sind, Gastspiele zu geben und dann wieder davonzufahren. Wir aber sehen solche Tage nicht allzuoft in unseren Mauern. Sie sind für uns sehr gezählt und wir müssen lange daran zehren. […] Deshalb strömte Magdeburg hinaus nach der Kampfbahn und gab sich ein Stelldichein mit den Internationalen, zum letzen Mal.“ (Magdeburgische Zeitung, 20. August 1934)

In der Tat versinkt die Anlage bald darauf in einer Art Dornröschenschlaf, aus dem sie nur erweckt wird, wenn etwas auszubessern ist, wie die immer wieder nachgebenden Spundwände. 1939 werden schließlich die Tribünen beseitigt, die einerseits zu groß sind für den Bedarf in Magdeburg, obwohl ausschließlich Magdeburger Clubs zwischen 1932 und 1939 die Mannschaftsmeisterschaft im Schwimmen gewinnen – Hellas sieben-, der MSC von 1896 einmal. Andererseits wurden die Tribünen ja in großer Eile errichtet, was sich vermutlich auch auf die Qualität auswirkte. Die Tribünen werden durch etwa halb so hohe ersetzt, immer noch 3,6 Meter hoch. Insgesamt finden nun 1.680 Personen im Schwimmstadion Platz. Der Zweite Weltkrieg macht der Entwicklung des Geländes dann ein Ende, obwohl das Schwimmbad noch im Kriege in Benutzung ist und seine Instandhaltung auch als kriegswichtige Maßnahme eingeschätzt wird: Die Bevölkerung soll sich schließlich amüsieren, auch wenn ringsum alles in Trümmer fällt.

Am Ausgang des Krieges erlebt das Stadion Neue Welt seine dunkelste Stunde. Im Mai 1933 schon war die ehemalige Bundesschule des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold von der SA in ein Sammellager für „Schutzhäftlinge“ umgewandelt worden. Das Polizeigefängnis und das so genannte Braune Haus, das neu eingerichtete Gefängnis der Gestapo in der Nähe des Kloster Unser Lieben Frauen, waren durch die Verhaftungswelle nach den Märzwahlen 1933 völlig überbelegt. Etwa 200 Häftlinge wurden daher in primitiven Baracken bis August 1933 in der Neuen Welt untergebracht, vor allem solche, für die in den anderen Magdeburger Sammellagern in der Rudolfschen Villa oder am Zollhafen kein Platz mehr war. Im August 1933 wurde das Lager aufgelöst, die noch verbliebenen Häftlinge wurden in das KZ Lichtenburg gebracht. Die dunkelste Stunde des Stadions Neue Welt schlug erst 1945, als die SS dort 25 weibliche KZ-Häftlinge aus Polen ermordete und in einem Bombenkrater verscharrte. 1951 fand man die sterblichen Überreste. Heute erinnert ein Gedenkstein an diese Frauen und die Opfer des SA-Lagers.

Ab den 1950er Jahren wird das Stadion dann wieder als Erholungsstätte genutzt. Da werden dann Kassenhäuschen gebaut, am Nordufer des Sees ein Strandkaffee und Umkleiden errichtet, wobei die bereits vorhandenen Fundamente aus den 1930ern benutzt werden. Auch das erste Hochschulsportfest der damaligen Hochschule für Schwermaschinenbau fand hier statt. Das war 1955.

Zumindest in den 1960er Jahren wird das Tanzlokal als Gaststätte der HO genutzt, später soll aber auch noch eine Nutzung in Form eines Kreiswehrersatzamts stattgefunden haben. Bis in die späten 1980er Jahre bleibt das Gelände ein Erholungsgebiet, wobei der Badesee auch wegen des Sprungturms eines der beliebtesten Magdeburger Gewässer ist. Noch 1985 werden 10 Finnhütten am Nordufer des Sees aufgestellt, aber bereits nach der Saison 1989 ist Schluss mit dem Badevergnügen – der See ist umgekippt. In einem Gutachten zur möglichen Sanierung aus dem Jahre 1993 wird ausgeführt, dass die im Seewasser gelöste Menge Phosphor, durch die Bodenbeschaffenheit sowieso schon überdurchschnittlich, durch die Beanspruchung des Sees als Badegewässer durch 63.000 Badegäste im Sommer 1989 enorm angestiegen sei und sich außerdem Unmengen an Keimen im See fänden, die zum Großteil auch von den Badegästen herein getragen wurden. Eine chemische Sanierung sei nicht empfehlenswert. Zunächst könne sie nur einmal alle zehn Jahre durchgeführt werden und außerdem habe sie Auswirkungen auf das Grundwasser.
Das Gutachten empfiehlt letztlich die Errichtung eines Beckenbads wegen der gestiegenen Anforderungen an den Grundwasserschutz. Eine weitere Nutzung des Sees als Badegewässer wird ausgeschlossen, auch weil die nutzbare Fläche auf 20% reduziert ist – in der DDR lag sie laut Vorschrift bei 33%.

Wir bedanken uns bei Frau Popko vom Liegenschaftsservice der Stadt Magdeburg für die Führung über das Gelände, sowie beim Bauaktenarchiv und dem Stadtarchiv Magdeburg für die Unterstützung.

Update: Nachdem sich gegen Ende des Jahres 2012 einige Parteien für die Nutzung des Geländes interessierten, brannte Ende Januar das ehemalige Tanzlokal. Da kein Stromanschluss bestand, geht die Polizei von Brandstiftung aus. Die Feuerwehr konnte nur noch das kontrollierte Abbrennen des Gebäudes gewährleisten. Wieder einmal ist der Stadt Magdeburg ein denkmalgeschütztes Gebäude unter mysteriösen Umständen verloren gegangen.

Ach Machdeburch…

Mein Machdeburch, was ist bloß los mit dir?
Oder genauer, was ist los mit deinen Bewohnern?
Nicht nur, dass sich die Bewohner des Mischgebiets Altstadt darüber beschweren, dass es da abends etwas lauter zugeht und so dafür sorgen, dass das Kulturangebot in Magdeburg etwas zurückgeht (nachzulesen hier -pdf-), nein auch Investoren wird gern mal ein oder mehrere Steine in den Weg gelegt.

Aber erläutern wir das etwas genauer. Vor einigen Jahren spielte der 1. FC Magdeburg in einem Ausweichstadion, da ein neues Stadion gebaut und das eigentliche Heimstadion dafür abgerissen wurde. In unmittelbarer Nähe dieses seit 1922 existierenden Stadions befindet sich eine kleine Eigenheimsiedlung. Nun sollte man meinen, dass die Bewohner dieser Siedlung sich auf sportveranstaltungstypischen Lärm einstellen müssten, stand das Stadion schließlich schon, bevor die Häuser gebaut wurden und die Bewohner einzogen… Das hielt zumindest einen Bewohner nicht davon ab, eine einstweilige Verfügung zu erwirken, die die Lautsprecherdurchsagen im Stadion derart in ihrer Lautstärke einschränkten, dass man gar nichts mehr verstehen konnte. Das hielt zwar nur ein paar Wochen, war aber a) ein Sicherheitsrisiko und b) vermutlich auch ein Verstoß gegen die Auflagen des DFB, der eben solche Systeme vorschreibt, damit wichtige Informationen ans Publikum weitergegeben werden können, insbesondere wenn es zu irgendwelchen Problemen auf den Rängen kommt. Die Anekdote illustriert allerdings den besorgniserregenden Trend, dass in dieser Stadt viele sich selbst die nächsten sind.

Nächstes, etwas anders gelagertes Beispiel: Im Juni 2010 kündigte die Telekom an, bei Magdeburg ein riesiges Rechenzentrum zu errichten und parallel das in Magdeburg bereits existierende als Backup auszubauen. Das rief natürlich die Anwohner auf den Plan. Die Stadt hatte die Flächen in der Nähe des bestehenden Rechenzentrums nämlich als Bauland ausgewiesen. Die jetzigen Anwohner werden sich sicher über die verhältnismäßig günstigen Preise gefreut haben – und sicher haben sie nur übersehen, dass ihre Baugrundstücke an ein Industriegebiet grenzen… In jedem Fall beschwerten sich die Anwohner bitterlich und versuchten die Telekominvestition zu verhindern, angeblich würde durch den Schattenwurf des Gebäudes die Sonnenscheindauer auf ihren Grundstücken eingeschränkt.

Über den abgelehnten Bau der Ullrichskirche wegen Grünflächenerhalt, Schattenwurfvermeidung und Innenstadtbelüftung lege ich an dieser Stelle den Mantel des Schweigens.

Vor einigen Tagen nun gab das Magdeburger Café Central bekannt, dass es keine lauten Veranstaltungen mehr durchführen dürfe, da es Beschwerden aus der Nachbarschaft gegeben hätte und das Ordnungsamt dementsprechend tätig wurde. Unbestritten ist, dass es sich beim Central um eine Schankwirtschaft handelt und nicht um einen Veranstaltungsort. Allerdings ist das Central eben auch eine etablierte, über die Stadtgrenzen bekannte Einrichtung, eben weil dort viele, gute Veranstaltungen stattfinden.
Hier haben wir es wieder mit dem alten Konflikt Nachtruhe vs. Nachtleben zu tun. Hier muss sich die Stadt fragen lassen, warum sie einerseits mit dem vielseitigen Kulturleben am Hasselbachplatz und in dessen Umfeld Werbung für die Stadt macht, es andererseits aber nicht hinbekommt, Bedingungen zu schaffen, in denen ein geregelter regelmäßiger Kulturbetrieb möglich ist, der nicht von einem oder mehreren Anwohnern torpediert werden kann. Natürlich gibt es Vorschriften, an die man sich halten muss – klar muss aber auch sein: Die Innenstadt und insbesondere die Gegend um den Hasselbachplatz sind die zentralen Orte Magdeburger Nacht- und Kneipenlebens. Wer dort hinzieht, muss mit lauteren Wohnbedingungen rechnen als in Domersleben.1 Problematisch ist vor allem die Tatsache, dass es offenbar nicht nötig ist, den Nachweis zu führen, dass eine Veranstaltung tatsächlich zu laut ist, z.B. über eine Lärmmessung, sondern dass es offenbar ausreicht, sich beim Ordnungsamt zu beschweren. Eine leichte Umkehrung der Beweislast zu Ungunsten des Beschuldigten, würde ich sagen.

Kurzes Zwischenfazit: Aber auch hier zeigt sich – ein Teil der Magdeburger, leider ein lautstarker,2 denkt eben zunächst an sich und seins und nicht an die Stadt.

In der heutigen Volksstimme fand sich dann ein Beitrag, der mich zu diesem Blogeintrag…nun, nicht inspiriert, eher schon gezwungen hat. Da hat doch die Stadt tatsächlich Pläne für die Bebauung des ehemaligen SKET-Geländes und zur Sanierung der so genannten Buckauer Insel im Süden der Stadt vorgestellt. Und was soll ich sagen – es gab natürlich Kritik von den Anwohnern. Die Sanierung des Wohngebiets ist aber weniger das Problem, nein, es geht um die Bebauung des SKET-Geländes, also eines Industriegeländes, wo zu DDR-Zeiten einer der größten Betriebe der Stadt seinen Sitz hatte. Das will die Stadt nun als Gewerbe- und Industriegelände ausweisen. Dazu muss aber natürlich auch verkehrstechnisch erschlossen werden – und so entschloss sich die Stadt, den Fermersleber Weg als Zufahrt auszubauen. Dieser sei der kürzeste Weg zum Magdeburger Ring, einer Art Stadtautobahn. Aber ach und je, am Rande des Fermersleber Wegs wohnen natürlich auch Menschen – wenngleich nur wenige, ein Großteil der Straße läuft entlang eines Friedhofs, Sportplatzes und des Universitätsgeländes. Warum will also die Stadt dieses Gelände als Industriegelände ausweisen? Weil es konkretes Interesse eines Maschinenbaubetriebs gibt, sich eben dort anzusiedeln. Zuletzt kommt im Artikel noch der frühere Oberbürgermeister der Stadt, Willi Polte, zu Wort. Er stellt fest, dass man eben Kompromisse schließen müsse, wenn Investoren kommen und Arbeitsplätze schaffen wollen. Und da hat der Mann recht.3

Letztlich kann man nicht immer ein „das geht aber nicht“ entgegen werfen, wenn es um Veränderungen geht. Ein „das geht aber so nicht“ ist ja akzeptabel, öffnet es doch die Möglichkeit des Kompromisses. Davon ist man in der Stadt Magdeburg aber weit entfernt. Und so, liebe Mit-Magdeburger wird das mit der Stadt hier nie was.


  1. no offense 

  2. Oho, welch Ironie 

  3. ™ Kurt Tucholsky 

Laut brüllt der Kleingeist…

Am gestrigen Sonntag fand nun der Bürgerentscheid zur Ulrichskirche in Magdeburg statt. Das Ergebnis passt verständlicherweise nur den Gegnern des Wiederaufbaus: Etwa drei Viertel der Befragten sprachen sich gegen die Wiedererrichtung der zweitältesten Pfarrkirche der Stadt aus. Ihren Erfolg begründen die Gegner unter anderem damit, dass sie in den Tagen vor der Wahl noch einmal besonders erfolgreich Aufklärungsarbeit betrieben hätten. „Wir haben uns bemüht, den Leuten Argumente zu liefern, mit denen sie dann eine Entscheidung treffen können“, so Carola Schumann, Vertreterin der Bürgerinitiative gegen den Wiederaufbau (die ja offiziell „Demokratie wagen – Bürger fragen“ heißt…) Man habe sich auch beim Tunnelbau eine Bürgerbefragung vorstellen können.1
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  1. Lustig, warum hat man’s denn nicht gemacht? Da gibt es schließlich auch eine zahlenstarke Gegnerschaft… 

Kommunikationsschwierigkeiten

Dieser Tage schrieb ich eine Mail an die Agentur für Arbeit, schließlich stehe ich kurz vorm Abschluss meines Studiums (ja, unglaublich, oder? Mir ist auch als hätte ich mich gestern erst eingeschrieben… *prust*). Ich wollte eigentlich nur eine Kontakt(mail)adresse der Akademikerbetreuung wissen, da ich momentan nicht die Zeit habe, zwischen 8 und 18 Uhr mit der Agentur zu telefonieren.

Hier die Antwort:

Sehr geehrter Herr Zander,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Ihr Anliegen kann nicht abschließend bearbeitet werden. Es werden noch weitere Informationen von Ihnen benötigt. Bitte setzen Sie sich unter der unten angegebenen Service Nummer mit uns in Verbindung.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Agentur für Arbeit


Ähm…okay. Das war nicht sehr hilfreich, oder? Zugegeben, ich hätte natürlich in meiner Anfrage schreiben können, dass ich an der Uni in Magdeburg studiere – aber ich habe ja nicht ohne Grund die Agentur für Arbeit in Magdeburg angemailt und nicht die in Hinterpusemuckel. Und selbst wenn die Damen und Herren noch Informationen von mir brauchen, so könnten sie doch wenigstens in die Mail schreiben, welche das sind. Augenfarbe, Wohnort, Körpergröße, politische Einstellung, Studiengang?
Im übrigen sehe ich natürlich nicht ein, während meiner Arbeitszeit mit dem Handy für „höchstens 42 ct/min“ mit der Agentur zu telefonieren.
Wenn die telefonische Kontaktaufnahme der einzig gangbare Weg ist, sollte man halt keine Mailadresse veröffentlichen.

Endzeitliche Merkwürdigkeiten

Wenn sich das Jahr dem Ende nähert, häufen sich Rückblicke in allerlei Medien. Da lässt man das Jahr noch mal Paroli laufen, stellt fest, dass alles ganz anders war als gedacht – oder noch schlimmer. Gemeinsam haben diese Rückblicke allerdings, dass in der Regel weder mit dem Jahr, noch mit dem jeweiligen Gesprächspartner sonderlich hart ins Gericht gegangen wird.
Die Magdeburger Volksstimme beteiligt sich an der traditionellen Rückblickeritis, in dem ein Interview mit dem Oberbürgermeister der Stadt geführt wird. Hier darf dann sogar in die Zukunft geblickt werden. Das Interview wird natürlich nicht in einem Teil abgedruckt, sondern auf zwei Ausgaben verteilt. (Es findet sich natürlich nicht online.) Nicht dass die Substanz es hergegeben hätte, aber nujut.

Ich will an dieser Stelle gar nicht darauf eingehen, dass Herr Dr. Trümper im Interview seine Forderung wiederholt, dass es eine Baugenehmigung für die Ulrichskirche erst geben dürfe, wenn die gesamten Baukosten durch Spenden abgedeckt sind. Sich mit einer solchen Haltung auseinanderzusetzen ist dann doch vergebene Liebesmüh. Interessant sind aber zwei andere Aussagen des OB in diesem Zusammenhang.
Auf die Frage, ob eine Debatte zur Schaffung eines urbanen Stadtkerns nicht wichtiger wäre, als die Reduzierung der Debatte auf die Frage „Ulrichskirche, Ja oder Nein“, antwortete das Stadtoberhaupt:

In Magdeburg hat es das eine urbane Zentrum nie gegeben. Die Stadt war schon immer zweigeteilt in das geistliche Zentrum rund um den Dom und das weltliche rund um das Rathaus.

Du liebe Güte, was soll man mit so einer Aussage anfangen? Natürlich gab es in Magdeburg ursprünglich ein Zweiteilung in die Kaufmannssiedlung am heutigen Alten Markt und das geistlich-weltliche Zentrum am Dom mit Bischofssitz etc. Allerdings ist diese Teilung auch aufgrund der räumlichen Nähe der beiden Zentren – Dom und Rathaus trennt nicht einmal ein Kilometer – wohl eher nicht als Teilung in zwei urbane Zentren zu verstehen. Darüber hinaus ist es nicht unwichtig, dass die Stadt Magdeburg bis zum Beginn der Stadterweiterung im 19. Jahrhundert eine außerordentlich kleine Fläche aufwies. In der etwa nördlichen Ausdehnung umfasste das Stadtgebiet etwa 1,6 Kilometer, in Ost-West-Richtung grob geschätzt 0,6 Kilometer. Innerhalb dieser engen Grenzen spielte sich bis zur Stadterweiterung nach 1860 das gesamte urbane Leben ab. Nimmt man eine Bevölkerung von 65.000 an (das entspricht etwa dem Volkszählungsergebnis von 1858), so bekommt man einen Eindruck von der Bevölkerungsdichte in der damaligen Stadt, selbst wenn man die kleine Fläche, die im heutigen Brückfeld besiedelt werden durfte, einmal abzieht. Wie auf dieser Fläche und unter diesen Bedingungen zwei unabhängige urbane Zentren existiert haben sollen, ist mir völlig unklar.
Allerdings schießt Dr. Trümper den Vogel mit einer anderen Aussage ab. Befragt zu seiner Position zum Wiederaufbau der Ulrichskirche (die ja Lesern dieses Blogs hinreichend bekannt sein dürfte), antwortet der OB:

Ich sage klar: In den nächsten 10 bis 15 Jahren sehe ich andere Schwerpunkte in der Stadtentwicklung als den Wiederaufbau der Ulrichskirche.

Gut, ist seine Meinung, kann man so hinnehmen. Aber zwei Fragen später gibt Interviewer Rainer Schweingel dem OB die Möglichkeit, seine Schwerpunkte zu benennen. Die Antwort – haltet euch fest – lautet:

Vorstellbar ist alles, zum Beispiel ein Museum, eine Kunsthalle, etc. Ideen und Wünsche gäbe es viele. Nur: In den nächsten 10 Jahren und vielleicht sogar noch länger werden wir als Stadt so etwas nicht finanzieren können. Ein Privatmann hingegen würde außer in ein neues Kaufhaus an der Stelle1 nicht investieren.

Bitte wie? Also zunächst: Für einen Oberbürgermeister gilt doch nicht der altbekannte Spruch „wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, sondern man muss doch gerade in Anbetracht einer angespannten Haushaltssituation kreativ und visionär tätig werden. Und weiter: Ich wusste gar nicht, dass die Privatinitiative, das Kuratorium zum Wiederaufbau der Ulrichskirche, dort ein Kaufhaus bauen will…

Nach ein paar Fragen zur Finanzsituation war dann des Interviews erster Teil schon beendet. Mit Spannung erwartete ich den zweiten Teil nicht, denn ich hatte schon eine Ahnung, wie sich der Oberbürgermeister zum Thema Stadionbau2 äußern würde. Aber nun, wenn Teil 1 schon so klasse war, liest man natürlich auch Teil 2.

Schon die Überschrift des Artikels bestätigte mich in meiner Ahnung. „Heute würde ich mich nicht mehr an die Spitze des Stadionbaus stellen“, wurde der OB zitiert. Kurios, kurios, auf der Ulrichskirchendebatte fiel die Stadionentscheidung nicht in seine Amtszeit, jetzt hat sich Dr. Trümper an die Spitze des Stadionbaus gestellt. Soweit ich mich erinnere, war es sein Vorgänger Dr. Polte, der das Projekt zuerst angeregt und einen Grundsatzbeschluss im Stadtrat erwirkt hatte. Als dann das Projekt zunächst verschoben wurde und dann ganz zu verenden drohte, sammelten Fans des lokalen Fußballvereins 35.000 Unterstützerunterschriften – und die SPD hing im Wahlkampf Plakate mit dem Satz „Neues Stadion nur mit uns“ auf… Das konkrete Bauprojekt in der jetzigen Ausführung und Finanzierungskonzept fällt dann aber doch in Dr. Trümpers Amtszeit. Nunja, nach der Überschrift übersprang ich dann die minder interessanten Themen wie Kita-Gebühren, teurere Nahverkehrstickets und höhere Zoopreise und ging direkt in medias res. Siehe da, es findet sich die Standardfrage, wie man angesichts der steigenden Preise Geld ins Stadion pumpen könne.

Der Stadionbau ist eine Investition in die Zukunft, die nicht unbedingt kurzfristig greift. Die Euphorie im Jahr 2007 hat aber gezeigt, dass der Stadionbau richtig war, sofern auch der sportliche Erfolg stimmt.

Äh, wie jetzt? Warum würde er denn dann nicht nochmal…?
Der Grund, warum Dr. Trümper heute etwas nicht mehr tun würde, was er als richtig ansieht, liegt darin, dass „sich der Stadionbau nur mit dritter, besser noch zweiter Liga und auch nur mit Fußball rechnet.“ Die Stadt müsse 0,9 Millionen Euro pro Jahr für die Refinanzierung aufbringen und es könne nur über den Fußball Entlastung geben.
Das klingt jetzt ja so unbegründet gar nicht, mag man meinen. Komisch nur, dass in der Planungs- und Bauphase stets davon die Rede war, dass man selbstverständlich nicht daran denke, die Refinanzierung allein über den Fußball zu sichern, sondern auch andere Veranstaltungen, wie etwa Konzerte dazu zu nutzen. Entweder Dr. Trümper und seine Verwaltung haben damals Luftschlösser gebaut und geplant, oder aber die Vermarktung des Stadions in Bezug auf besagte Veranstaltungen ist schlicht amateurhaft. Ich tendiere persönlich zu einer Mischung aus beidem, schließlich kenne ich auch persönlich Menschen, die eine Veranstaltung im Stadion durchführen wollten,3 aber aufgrund von, sagen wir, Kontaktschwäche einen anderen Ort wählen mussten.

Insgesamt macht das Interview nicht den Eindruck, dass der Oberbürgermeister noch in der Lage ist, die Stadt voranzubringen. Insbesondere in Bezug auf Haushaltslage und Investitionen scheint eine gewisse Resignation eingetreten zu sein, die nur schädlich sein kann. Ist es generelle Amtsmüdigkeit oder ist es nur eine vorübergehende Jahresenderscheinung? Schwer zu sagen, aber auf die Art kann und darf es nicht weitergehen.


  1. Es geht übrigens um eine sinnvolle Bebauung am Ulrichsplatz. 

  2. Clever, wie die Volksstimme ist, gabs am Ende von Teil 1 den Ausblick auf Teil 2. Neben Stadionbau wurden noch Winterdienst, Kitas und Otto-Kampagne geteasert 

  3. Eine Hochzeit, übrigens 

Sinnlose Debatten und merkbefreite Diskutanten

Es ist ja nie einfach, über Veranstaltungen zu berichten, weil man stets abwägen muss, ob Lob oder Kritik nicht doch überhand nehmen während des Schreibens. Diese Problematik wird dadurch nicht weniger schwierig, wenn man schon mit bestimmten, ja geradezu niedrigen, Erwartungen an eine solche Veranstaltung herangeht. Aber der Reihe nach.

Gestern fand die von der Volksstimme veranstaltete Podiumsdiskussion zum Wiederaufbau der Ulrichskirche statt. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass sich die Volksstimme im Lauf der Debatte um diesen Bau nicht eben mit Ruhm bekleckert hat – aber da befindet sie sich ja in guter Gesellschaft mit dem Oberbürgermeister, seinem Kulturbeigeordneten und Teilen der Stadtverwaltung.
Die Johanniskirche war gut gefüllt, der Altersschnitt ist schwer zu schätzen, dürfte aber um die 50 Jahre gelegen haben, und die Veranstaltung begann pünktlich. Moderiert von den beiden Lokalredakteuren Rainer Schweingel und Peter Ließmann, entspann sich ein Abend, der wenig neue Erkenntnisse zum Thema brachte, wohl aber zur Geisteshaltung des ein oder anderen Teilnehmer.
Schweingel illustrierte gleich mal alles, was in der Magdeburger Volksstimme falsch läuft, als er – vor einer großen Leinwand mit dem Veranstaltungstitel stehend – die Anwesenden zur Diskussion um die Ulrichkirche begrüßte. Dass man als Lokalredakteur wissen kann, dass es um die Ulrichskirche geht, bewies sein Kollege Ließmann, aber das ist nur eine Nebenbemerkung. Nach der Begrüßung und der Vorstellung der Podiumsteilnehmer, inklusive Eingangsfrage „Den Wiederaufbau der Ulrichskirche finde ich“ (nein, wie originell…und so sinnvoll) gab Volksstimme-Redakteur Jens Schmidt einen kurzen Überblick zur baugeschichtlichen Situation, allerdings weniger zur Ulrichskirche selbst, sondern vielmehr zum Zentralen Platz. Anhand mehrerer Dokumente stellte er deutlich heraus, dass sowohl der Abriss der Ulrichskirche als auch die Schaffung eines Zentralen Platzes ideologische Gründe hatte – und es mitnichten um die Schaffung von Wohnraum ging, wie ein Leserbriefschreiber neulich behauptet hatte. Ingesamt war dieser Vortrag wohl das Beste am gesamten Abend. Nach Schmidt erhielt dann der Vorsitzende des Fördervereins zum Wiederaufbau der Ulrichskirche, Tobias Köppe, die Gelegenheit kurz sein Projekt vorzustellen. In dieser Präsentation sprach er alle wesentlichen Punkte des Projekts an, von der Geschichte und Bedeutung der Ulrichskirche, über die Finanzierung, die Baugestaltung bis hin zum Nutzungskonzept. Kurz zusammengefasst: Die Ulrichskirche ist das geistige Zentrum der Reformation und hat dadurch touristisches Potential, das aber auch bereits beim Sammeln von Spenden genutzt werden kann. Die Ulrichskirche soll mehrere Nutzungsarten erfahren, zum einen als so genannte Citykirche, in die jeder kommen kann, dann quasi als Reformationsmuseum sowie als Dokumentationszentrum für die zahlreichen (Köppe spricht von 60) in der DDR gesprengten Kirche. Die vierte Nutzung ist gleichzeitig für die Finanzierung des Betriebs wichtig, handelt es sich dabei doch um die Einrichtung eines Kolumbariums in der Krypta der Kirche.

Anschließend begann die so genannte Podiumsdiskussion. Dabei bewies vor allem der Vertreter der Bürgerinitiative für einen Bürgerentscheid über den Wiederaufbau, Josef Fassl, dass er weder in der Lage ist, den anderen Beiträgen zuzuhören und auf sie einzugehen, noch zu verstehen vermag, was genau „30 Millionen Euro private Gelder für die Ulrichskirche“ bedeutet. Nein, Herr Fassl schafft es wiederholt, zu beklagen, dass man das Geld für anderes viel dringender bräuchte – und es sich die Stadt daher nicht leisten könne, die Ulrichskirche aufzubauen. Ihm scheint dabei entgangen zu sein, dass die Stadt das gar nicht soll, sondern dass es sich um ein privat finanziertes Projekt handelt. Den Vogel schoss er allerdings mit einer Äußerung am Ende der Veranstaltung ab, als er behauptete, die Schneise vom Bahnhof zur Elbe (vulgo: der Zentrale Platz) sei geplant worden, um die Frischluftversorgung der Stadt zu sichern – und das nur etwa zwei Stunden nach Jens Schmidts Vortrag…

Zwei andere Diskutanten stachen ebenfalls durch unqualifizierte Äußerungen hervor: Zunächst wäre da der Oberbürgermeister Lutz Trümper zu nennen, dessen Statement „Wo Kirche dran steht, muss auch Kirche rein“ von vielen der Anwesenden mit Applaus bedacht wurde. Die Ironie, einen solchen Satz in der säkularisierten und von der Stadt wieder aufgebauten Johanniskirche zu sagen, ist Trümper zwar nicht entgangen, aber die Johanniskirche habe ja noch gestanden, das sei natürlich etwas völlig anderes. Stimmt – der Wiederaufbau kostete 25 Millionen Mark, von denen 20,2 vom Land als Fördermittel kamen, das neu gebaute Foyergebäude und die neuen Fenster allein kosteten etwa 5 Millionen Mark. Niemand wäre auf die Idee gekommen zu sagen, dass dieser Wiederaufbau ohne eine Gemeinde problematisch wäre – aber bei der Ulrichskirche, zu der die Stadt nichts beisteuern soll außer einer B-Planänderung hält das Stadtoberhaupt die Frage der Gemeinde für zentral. Nunja. Insgesamt vermochte Trümper auch nicht zu erklären, wo er denn die negativen Folgen für die Stadt Magdeburg sieht, sollte die Kirche gebaut werden, allerdings fragte auch niemand explizit danach…
Und dann war da noch der Vorsitzende des Architekten- und Ingenieurvereins Magdeburg, Heinz Karl Prottengeier. In den Medien hatte er zuvor schon den Bau als städtebauliche Katastrophe bezeichnet, und am gestrigen Abend wies er die Zuhörer angesichts dieses Bildes darauf hin, wie groß doch der Baukörper der Ulrichskirche sei, und wie massiv er sich ausnehme. Außerdem seien die Bauten entlang der Reuterallee sowohl als Einzelbauwerke als auch als Ensemble denkmalschützerisch wertvoll, und die gotische Kirche passe schlicht nicht mehr in diese Stadt. Kurios wird diese Argumentation nur, wenn man sich andere Bauten in der Stadt ansieht. Passt die NordLB zum Hundertwasserhaus? Passen beide zum Dom? Passt der Dom zu den Barockgebäuden am Domplatz? Noch kurioser wird es, wenn man sich vor Augen hält, dass Prottengeier nach der Wende für die Innenstadtplanung verantwortlich gewesen ist. Er hat also beispielsweise das City Carré mitzuverantworten. Das ist übrigens das filigrane Gebäude in dem Bild rechts. Oder nehmen wir diese Beschreibung aus dem Handelsblatt: „Wer zum ersten Mal aus dem Magdeburger Bahnhof tritt, prallt gleichsam gegen eine Wand: das City Carré.“1

Kein Wunder also, dass dem Architekten und Stadtplaner Prottengeier der Architekt und Stadtplaner Peters widersprach. Die Magdeburger Innenstadt sei historisch immer sehr dicht bebaut worden, argumentierte der ehemalige Leiter des Stadtplanungsamts. Prottengeiers Meinung, die Kirche passe nicht zur umliegenden Architektur und dem Vorwurf, überhaupt sei der Neubau kein echtes Denkmal und entwerte die tatsächlich historischen Gebäude (das kam von Fassl, wenn ich mich recht erinnere), hielt Peters entgegen, dass es schon immer Variationen in den Baustilen gegeben habe und man andernorts auch kräftig wieder aufgebaut habe, zum Beispiel in der (ach so historischen) Nürnberger Altstadt.
Die blasseste Figur von allen Beteiligten bot leider der Vertreter des Kirchenkreises Magdeburg, was allerdings zum Großteil daran liegt, dass der Kirchenkreis bislang nur eine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert hat, was die Nutzung der Ulrichskirche angeht, im Gegensatz zur Altstadtgemeinde, die da deutlich begeisterter ist. Nun ist der Superintendent eben an die Beschlüsse der Gemeinde gebunden und kann daher gar nicht anders, als diese zurückhaltende Politik zu vertreten, selbst wenn er persönlich anders darüber denkt.2

Insgesamt lieferte die Podiumsdiskussion ein enttäuschendes Resultat, wenn man davon ausgegangen ist, dass neue Erkenntnisse gewonnen werden könnten. Auch die Fragen aus dem Publikum brachten letztlich nichts neues. Das lag einerseits daran, dass viele Publikumsbeiträge mehr nach dem Motto „es ist alles gesagt, aber nicht von mir“ gestaltet waren, und andererseits auch konkrete Fragen an das Podium teilweise nicht beantwortet wurden. So wich OB Trümper geschickt der Frage aus, warum ein Antrag auf Grabungen am Standort der Ulrichskirche weiter verzögert wird. Leider gab es diesbezüglich auch kein Nachhaken seitens der Moderatoren.
Als Erkenntnis bleibt mir nur die Feststellung, dass die Initiatoren der Bürgerbefragung kein Interesse an einer ernsthaften Diskussion zu haben scheinen. Zumindest ist dies der Eindruck der sich aufdrängt, wenn von Herrn Fassl immer wieder zusammenhanglose Anwürfe und Feststellungen kommen, ohne dass auch nur annähernd darauf eingegangen würde, was die anderen Podiumsteilnehmer gesagt haben. So wurde hinterfragt, ob denn die neue Kirche auch schön werden könnten, nachdem Köppe mehrfach betont hatte, dass die Kirche außen 1:1 nach den Bauplänen errichtet werden würde, die noch zentimetergenau vorhanden seien – und zumindest zum Teil mit Originalmaterial. So gebe es im Magdeburger Zoo einige Gebäude mit Steinen aus der Ulrichskirche und insgesamt seien schon 20 Tonnen Originalsteine geborgen worden.

Letztendlich hat der gestrige Abend gezeigt, dass es nicht gelingen wird, die Gegner umzustimmen. Der Förderverein muss sich also auf die Magdeburger konzentrieren, die noch keine Meinung haben, und diese vielleicht mit Hilfe einer einfachen Kosten-Nutzen-Rechnung überzeugen. Es ist ja eigentlich einfach. Da kommt jemand, möchte 30 Millionen Euro investieren, hat ein Nutzungskonzept und ein Unterhaltskonzept, will kein Geld von der Kommune – aber die sagt dennoch erstmal nein, zumindest in Form des Oberbürgermeisters.

Und nun zu meiner Meinung: Grundsätzlich kann Magdeburg mit der Ulrichskirche nur gewinnen. In der geplanten Form zöge sie Touristen in die Stadt, die sonst vielleicht nicht kämen, Baufirmen bekämen Aufträge, denn die 30 Millionen Euro sollen in Magdeburg ausgegeben werden, und die Stadt hätte endlich eine Mitte, bei der man nicht das Gefühl hat, zwischen zwei Einkaufstempeln erstmal die grüne Wildnis durchschreiten zu müssen.
Würde, nachdem die Initiative zum Wiederaufbau nun schon bundesweit Schlagzeilen gemacht hat, der Bau in der Bürgerbefragung gestoppt, blieben die oben angeführten Effekte unter Garantie aus – und außerdem bliebe höchstwahrscheinlich ein nicht zu unterschätzender Imageschaden. Für die Stadt genauso wie für die Bürgerschaft. Die Bürgerschaft, die ein 30 Millionen Euro schweres Geschenk abgelehnt hat, weil sie lieber Brachflächen hat, als ein urbanes Zentrum.


  1. Quelle 

  2. Doofe Basisdemokratie, was? 😉