Schlagwort-Archiv: Innenpolitik

Zusammenhänge…

1982: Deutschland ist wirtschaftlich nicht in Topzustand.
Am 24. April 1982 gewinnt Nicole in Harrogate den Eurovision Song Contest für Deutschland. 161 Punkte aus den 18 Teilnehmerländern bedeuten Platz 1, ganze neun Länder vergeben die Höchstpunktzahl an die deutsche Kandidatin.
Einhundertundsechzig Tage später, am 1. Oktober, spricht der deutsche Bundestag Kanzler Helmut Schmidt das Misstrauen aus und wählt Helmut Kohl zu seinem Nachfolger.

2010: Deutschland ist wirtschaftlich nicht in Topzustand.
Am 29. Mai 2010 gewinnt Lena in Oslo den Eurovision Song Contest für Deutschland. 246 Punkte aus den 39 Teilnehmerländern bedeuten Platz 1, ganze neun Länder vergeben die Höchstpunktzahl an die deutsche Kandidatin.
Einhundertsechzig Tage später, am 5. November, …

Internetsperren

Da ja jetzt auch ein Koalitionspolitiker damit rausgerückt ist, dass es nicht nur um Kinderpornographie geht, wenn die Regierung über Internetsperren spricht, haben der Flint und ich uns mal (ganz kurz) Gedanken gemacht, was Internetsperren eigentlich sind.

19:19 madcynic: internetsperren sind ja eigentlich dasselbe wie ein reiseverbot
19:19 Flint: der Vergleich leuchtet mir gerade net so ganz ein
19:19 madcynic: naja.
19:20 Flint: ich finde Internetsperren sind eher so wie diese „Gefahrenbrillen“ aus dem Anhalter
19:20 madcynic: es kann ja eigentlich nicht um inländische seiten gehen, da die nach normalem deutschen recht verfolgbar sind. also schützt man die bevölkerung vor den bösen ausländischen seiten, auf die man keinen einfluß hat
19:21 madcynic: in etwa so, als würde man die deutschen daran hindern, ins ausland zu reisen, weil man sie da nicht mit deutschen gesetzen schützen kann.
19:21 Flint: hm…kaaay…von der Seite aus…joa

Spart Strom!

…denn bald gibts keinen mehr. Zumindet, wenn man die gegewnwärtigen politischen Ansätze der Grünen mal zu Ende denkt. Atomausstieg, klar, beschlossen. Super. Blöd nur, dass AKW in Deutschland die Grundlast sichern. Das ist die Menge an verfügbarem Strom, die immer vorgehalten werden muss. Als Stromversorger schätzt man das vorher ab und sichert das dann mit langsam reagierenden, aber leistungsfähigen Kraftwerken wie eben AKW ab. Nun wird die BRD ja langsam aber sicher AKW-freie Zone werden und da stellt sich die Frage: Womit soll jetzt die Grundlast gesichert werden. Natürlich braucht es dazu auch leistungsfähige Kraftwerke. Aber sehen wir uns die ökologischen Alternativen an: Solarenergie. Immer sehr schön, relativ ineffizient, wenn man die zur Erzeugung von Photovoltaikelementen benötigte Energie hinzurechnet. Wird natürlich effizienter, wenn durch die globale Erwärmung die Sonnenscheindauer steigt, aber ich schweife ab. Leistungsfähigkeit über längere Zeiträume nicht gegeben, erfordert also zur Sicherung der Grundlast jede Menge Speicher…
Windkraft. Auch super. Aber unter Naturschutzgründen…also die Dinger verschandeln ja schon ganz schön die Landschaft, nicht wahr? Davon ab auch nicht zum Dauerbetrieb geeignet, braucht wieder ne Menge Energiespeicher und außerdem ist die Leistungsfähigkeit auch noch nicht sooo weit.
Wasserkraft. Hohe Leistungsdichte, auch zuverlässig vorhanden. Aber so’n Stausee, nee, dieser Eingriff in die Natur. Das ist ganz böse. Und Erdbeben lösen die Dinger neuerdings auch aus! Geht also och nich, schätz ich mal.

Was nu? Ah, Kohlekraft. Aber halt! Die Kohlekraftwerke sind doch diese bösen, bösen Dreckschleudern. Die erzeugen ganz viel CO2 und Rußpartikel. Nee, da sind wir dann besser auch dagegen. Wie, da gibts Unterschiede zwischen Stein- und Braunkohle? Egal. Dagegen! Wer braucht schon Strom.
In der Konsequenz wird jetzt schon das Leben ohne Strom geübt. Kühlschränke und ihr Inhalt müssen sich dem aber noch anpassen. Taut das Ding doch einfach ab, obwohl’s nur eine Nacht ohne Strom war. Also nee…

P.S. Bevor jetzt irgendwer auf die Idee kommt, mich zu belehren, dass bis zum endgültigen Atomausstieg die von mir als untauglich beschriebenen Technologien sinnvoll einsetzbar sind: Ja, Fortschritte sind unvermeidlich. Das papierlose Büro haben wir schließlich auch schon seit 20 Jahren (und das wird erst ein Spaß ohne Strom).
Aber dennoch bleibt das Hauptproblem bestehen, dass hier Dinge gefordert werden, ohne über Alternativen nachzudenken oder diese Alternativen werden auch abgelehnt.