Schlagwort-Archiv: Editha

Nichts verstanden

Letzte Woche Mittwoch gab es die Präsentationspressekonferenz zum Editha-Sarg in Halle. Trotz der unmenschlich frühen Zeit1 war ich auch vor Ort.

Zunächst das Wichtige: Fachlich ist gegen die Öffnung des Sargs wohl kaum etwas zu sagen. Nun bin ich kein Experte für Bleikorrosion, aber nach Ansehen des Sargs und der Powerpoint-Präsentation (übrigens gab’s da auch ähnliche Probleme wie bei manchem Uni-Vortrag: Aussetzer des Beamers, keine Reaktion auf Mausklick) ist die Argumentation, man habe den Bleisarkophag zunächst sichern müssen, für mich nachvollziehbar und glaubhaft. Das gleiche träfe auf die Stoffe zu, in die die Knochen eingewickelt waren. Kommen wir also zum eigentlichen Problem.

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  1. schon um 10 Uhr, entsprechend früh musste man aufstehen… 

Meinungen zu Editha

Gestern schrieb ich einen etwas längeren Bericht zum Thema „Entführung aus dem Serail Grab“. Heute nun haben sich die beiden Zeitungen des Landes Sachsen-Anhalt zu Wort gemeldet. Sowohl mit ausführlichen Berichten, als auch mit Kommentaren.
Nun gibt es ja grundsätzlich zwei Möglichkeiten, um so eine Situation zu kommentieren. Zunächst kann man das Kind beim Namen nennen und sich mit der Ursache befassen. Oder man beschäftigt sich mit der Gesamtsituation und fokussiert ironiesierend auf die Reaktion. Letzteres läuft dann meistens darauf hinaus, dass sich die verletzte Partei doch bitte nicht so aufregen möchte und im Sinne zukünftiger konstruktiver Zusammenarbeit eben zurücksteckt. Grundsätzlich ist diese Methode positionierungsfrei – man stellt sich auf keine Seite und befasst sich nicht so sehr mit der Ursache, mit dem was Scheiße gelaufen ist.
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Wie man eine Stadt vor den Kopf stößt

Sachsen-Anhalt ist ein merkwürdiges Land. Mittlerweile existiert es in seiner zweiten Inkarnation, aber es hat sich etwas entscheidendes verändert.
Von 1946 bis 1952 war die Landeshauptstadt des Landes Halle an der Saale, weil sich das damalige Landesparlament dafür entschieden hatte. Offizielle Begründung waren die starken Zerstörungen der traditionellen Hauptstadt Magdeburg, die daher angeblich nicht in der Lage gewesen wäre, die Funktionen einer Hauptstadt zu erfüllen. Das hat zwar in Sachsen bei der Wahl Dresdens auch niemanden gestört, aber irgendeinen Grund muss es ja geben.
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